ComplexText (komplexes Textfeld)

Konfiguration

Um sowohl den reinen Text als auch die Formatierungen speichern zu können, wird zur Unterstützung des ComplexText-Controls ein zusammengesetztes Attribut verwendet, das sich immer aus den beiden folgenden Unterattributen zusammensetzt:

TEXTVALUE:

enthält den formatierten Text als HTML-Datensatz ggf. mit Verweisen auf eingebettete Bilder als Anhänge.
im Serviceware Processes Designer als Attribut vom Typ "Text" angelegt.
auf Datenbankebene vom Typ "ntext"

RAWTEXT:

enthält den unformatierten (Roh-)Text im Unicode Format. Dies entspricht dem „TEXVALUE“ bereinigt um alle Steuerzeichen, Bilder, etc. Dieses Attribut kann insbesondere für Scripting- und Suchfunktionalitäten verwendet werden.
im Serviceware Processes Designer als Attribut vom Typ „Text“ angelegt.
auf Datenbankebene vom Typ „ntext“.

Wichtig: Beachten Sie, dass die Unterattribute „RAWTEXT“ und „TEXTVALUE“ genau so benannt werden müssen.

Als Beispiel wurde die ODE „CaseGeneral“ um das zusammengesetzte Attribut „SupiText“ erweitert, das somit im Incident als Vorgangsattribut verfügbar ist:

Zum Einbinden des ComplexText-Controls in einen Dialog wird das Control über die Eigenschaft „Attributekey“ mit dem oben beschriebenen zusammengesetzten Attribut verknüpft, in obigem Beispiel also„CaseGeneral.SupiText“.

Anmerkung: Das ComplexText-Control kann nur an ein zusammengesetztes Attribut mit den geforderten Unterattributen „TEXTVALUE“ und „RAWTEXT“ gebunden werden. Eine Bindung an ein normales Textattribut ist nicht möglich.

Eigenschaften

Neben den Standard-Eigenschaften hat dieses Control die folgenden Eigenschaften:

Anmerkung: Für das ComplexText-Control sind zwei Eigenschaften voreingestellt: Die angezeigte Standard-Schrift richtet sich nach der Browser-Einstellung für die Standard-Schrift in Ihrem System. Im Standard-Verhalten von HTML bedeutet das Drücken der Enter-Taste im Text das Einfügen eines neuen Absatzes (<p>). Dieser wird mit einer Leerzeile dargestellt. Möchten Sie nur zur nächsten Zeile springen, erreichen Sie dies durch Drücken von Umschalt + Enter (<br/>).

Anmerkung: Die Standard-Eigenschaft „Font“ bestimmt die anzuzeigende Standardschriftart für den Fall, dass im Control keine Schriftart manuell ausgewählt wurde. Hierbei können die Textformatierungen Unterstreichen und Durchstreichen nicht umgesetzt werden. Die Eigenschaft ist nur im Serviceware Processes funktional; in ClassicDesk wird die Standardschrift aus den Einstellungen des Internet Explorers verwendet.

SaveInlineImagesPerSU

Diese Eigenschaft bestimmt, ob eingebettete Bilder pro Service-Einheit gespeichert werden.

Typ	Boolean
Werte	True = Eingebettete Bilder werden pro Service-Einheit, also im Attribut „SUINFO.ATTACHMENT“ gespeichert. Ist das Control mit einem SU-Attribut verknüpft (über die Eigenschaft „AttributeKey“), sollte dieser Wert gesetzt werden. False = Eingebettete Bilder werden pro Objekt, also im Attribut „HLOBJECTINFO.ATTACHMENT“ gespeichert.

ShowToolbar

Diese Eigenschaft bestimmt, ob die Symbolleiste des Controls eingeblendet wird oder nicht.

Typ	Boolean
Werte	True = Die Symbolleiste des Controls wird angezeigt. False = Die Symbolleiste des Controls wird nicht angezeigt.

Anmerkung: Beachten Sie, dass nicht alle Funktionen der Symbolleiste auch mit einer Tastenkombination ausgeführt werden können und somit das Ausblenden der Toolbar die Möglichkeiten innerhalb des Controls einschränkt.

Events

Dieses Control unterstützt ausschließlich die Standard-Events.

Methoden

Für dieses Control stehen keine Methoden zur Verfügung.

Tastenkombinationen


Tastenkombination	Funktion	Beschreibung
Strg + A	Alles markieren	Markiert den gesamten Inhalt des Feldes.
Strg + X	Ausschneiden	Schneidet den markierten Bereich aus und kopiert ihn in die Zwischenablage.
Strg + C	Kopieren	Kopiert den markierten Bereich in die Zwischenablage.
Strg + V	Einfügen	Fügt den Inhalt der Zwischenablage ein.
Strg + Z	Rückgängig	Macht die letzte Änderung rückgängig.
Strg + Y	Wiederherstellen	Stellt die letzte rückgängig gemachte Änderung wieder her.
Strg + B	Fett	Formatiert den markierten Bereich fett bzw. nicht fett.
Strg + I	Kursiv	Formatiert den markierten Bereich kursiv bzw. nicht kursiv.
Strg + U	Unterstrichen	Formatiert den markierten Bereich unterstrichen bzw. nicht unterstrichen.
Strg + E	Zentriert	Zentriert den Absatz, in dem die aktuelle Auswahl steht.
Strg + J	Blocksatz	Richtet den Absatz, in dem die aktuelle Auswahl steht, im Blocksatz aus.
Strg + K	Hyperlink	Öffnet einen Dialog zum Eingeben eines Hyperlinks und fügt diesen Hyperlink an die aktuelle Auswahl.
Strg + L	Linksbündig	Richtet den Absatz, in dem die aktuelle Auswahl steht, linksbündig aus.
Umschalt + Enter	Nächste Zeile	Springt zur nächsten Zeile (ohne eine Leerzeile einzufügen)

Wichtige Hinweise für Serviceware Processes Administratoren

Wird das ComplexText-Control in einem Dialog verwendet, werden die Attribute „TEXTVALUE“ und „RAWTEXT“ automatisch mit den richtigen Inhalten gefüllt. Das Control übernimmt also die Synchronisation der Inhalte beider Attribute.

Anmerkung: Um die Einbindung von Komponenten (wie Connectivity) und Clients (z. B. MobileDesk) zu unterstützen, die das ComplexText-Control nicht verwenden, müssen Sie selbst dafür gesorgt werden, dass die Synchronisation der Attribute korrekt stattfindet, z. B. durch angepasstes Scripting.

Die Synchronisation der Attributinhalte erfolgt nach den folgenden Regeln:

Wenn beim Öffnen eines Dialogs mit ComplexText-Control NUR das Attribut „TEXTVALUE“ gefüllt ist (egal, ob mit einfachem oder HTML-Text), wird der Inhalt im Control angezeigt und zudem der korrekte Rohtext in das Attribut „RAWTEXT“ geschrieben.
Wenn beim Öffnen eines Dialogs mit ComplexText-Control NUR das Attribut „RAWTEXT“ gefüllt ist, wird der Inhalt im Control angezeigt und zudem in das Attribut „TEXTVALUE“ geschrieben (d. h. bei unformatiertem Text haben beide Attribute den gleichen Inhalt).
Wenn beide Attribute belegt sind (mit nicht-synchronisierten Inhalten), wird der TEXTVALUE beim Speichern übernommen und daraus der RAWTEXT generiert. Der ursprüngliche RAWTEXT geht dabei verloren!

Beispiel:

RAWTEXT und TEXTVALUE wurden im ComplexText-Control noch nicht synchronisiert. Auf dem nachfolgenden Incident-Dialog wurden zur Verdeutlichung der Synchronisation neben dem ComplexText-Control auch die Text-Attribute „TEXTVALUE“ (rechts oben) und „RAWTEXT“ (rechts unten) eingefügt.

Beim Öffnen des Dialogs zeigt das ComplexTextControl bereits den formatierten Text aus dem Attribut „TEXTVALUE“ an: „Deutschland ist Fußball-Weltmeister 2014!“ in roter Schrift und Schriftgröße 5. Wie im Feld rechts unten zu sehen steht im Attribut „RAWTEXT“ noch der andere Text „Argentinien ist Fußball-Weltmeister 2014!“.

Sobald Sie jetzt das ComplexText-Control anwählen oder den Vorgang speichern, wird das Attribut „RAWTEXT“ der oben an dritter Stelle genannten Regel folgend mit dem korrekten Satz überschrieben.

Ersetzen von Standard-Serviceware Processes Attributen durch ComplexText-Attribute

Sie können in den Vorgängen der Standard-Serviceware Processes Startkonfigurationen die Text-Attribute durch neue ComplexText-Attribute ersetzen.

Anmerkung: Beachten Sie aber, dass es kritisch ist, z. B. Text-Attribute zu ersetzen, auf denen helpLine Logiken und Funktionalitäten basieren.

Zu solchen Attributen gehören in den meisten Startkonfigurationen die folgenden:

Beschreibungsfeld(CaseDescription.Description.RAWTEXT)
Lösungsfeld(CaseSolution.SolutionText.RAWTEXT)
Tätigkeitsbeschreibung(CaseDiagnosis.Description.RAWTEXT)

In den folgenden Unterkapiteln wird erklärt, welche Änderungen in anderen helpLine Komponenten und Mechanismen notwendig sind, um das Attribut „CaseDescription.Description.RAWTEXT“ in einem Incident der ITIL-Startkonfiguration durch ein ComplexText-Attribut zu ersetzen und dabei zu gewährleisten, dass die Arbeit mit helpLine weiterhin wie gewohnt funktioniert.

Anpassungen im Serviceware Processes Designer

Das Attribut „CaseDescription.Description.RAWTEXT“ ist in ITIL standardmäßig ein Pflichtfeld des Incidents.

Damit Sie das Attribut ersetzen können, muss daher im Processes Designer in der ODE „CaseDescription“ für das Attribut „Description“ das Kontrollkästchen Benötigt entfernt werden.

Dialog-Logik

In den Standard-Incident-Dialogen wird das Feld Betreff standardmäßig mit den ersten 100 Zeichen des Beschreibungstexts gefüllt. Diese Funktion entfällt oder muss in einem Dialog-Skript so angepasst werden, dass der „RAWTEXT“ des stattdessen verwendeten Attributs übernommen wird.

Wichtig: Das Attribut „Lösungstext“ (CaseSolution.SolutionText.RAWTEXT) wird zudem zum Pflichtfeld, sobald der Vorgangsstatus auf gelöst oder geschlossen gesetzt wird. Daher muss auch hier die Logik umgeändert werden, falls der Lösungstext entfällt bzw. durch ein ComplextText-Attribut ersetzt wird.

Anzeige in den Tabellenansichten

Wenn im ClassicDesk die Option AutoVorschau für die Tabellenansicht der Tische aktiviert ist, wird hier im Standard der Beschreibungstext zur Anzeige in den unteren Zeilen verwendet.

Wenn das Attribut „CaseDescription.Description.RAWTEXT“ ersetzt wird, muss stattdessen im ClassicDesk im Bereich Einstellungen für die AutoVorschau konfiguriert werden, dass das Attribut „RAWTEXT“ des ComplexText-Attributs verwendet wird.

Anpassen der Suche

In ClassicDesk kann unter anderem über die Stichwortsuche und über die objektspezifischen Suchdialoge gesucht werden.

Da für die Stichwortsuche die Inhalte der Vorgänge im XML-Format in der Datenbank abgelegt werden (in den Tabellen „hlsyscasedata“ und „hlsysobjectdata“) werden auch die Inhalte von neuen Textattributen gefunden, weshalb für die Stichwortsuche keine Anpassungen notwendig sind.

Für die objektspezifischen Suchdialoge hingegen (in unserem Beispiel für den Incident-Suchdialog) müssen kleine Anpassungen vorgenommen werden:

Im Gegensatz zu den älteren Startkonfigurationen, die nur im Beschreibungstext nach dem Suchbegriff gesucht haben, wird in den neueren Startkonfigurationen im Suchdialog für Incidents über das Attribut CaseGeneral.Overview gesucht. Dieses Attribut wird seinerseits im EBL OnSave-Skript aus den Inhalten des Beschreibungstexts, des Lösungstext, der Tätigkeitsbeschreibung usw. zusammengesetzt.

Da bei einer Ersetzung des Beschreibungstexts durch ein eigenes ComplexText-Attribut dessen Inhalte nun nicht mehr in den Inhalt des Attributs "Overview" fließen, gibt es zwei Möglichkeiten, auch Inhalte des neuen Controls suchen zu können:

Ändern des Skripts zum Füllen des Attributs "Overview" im EBL OnSave-Skript
Ändern des Attributs im Suchdialog, sodass das Attribut "RAWTEXT" statt des Attributs "Overview" verwendet wird.

Reports

Wie für alle Attribute, die zusätzlich in eine Standard-Startkonfiguration eingefügt werden, ist auch nach Hinzufügen eines ComplextText-Attributs eine Anpassung der Reports notwendig, wenn es mit ausgewertet werden soll.

Wissensartikel

Wenn über die Funktion Vorgang zuordnen ein Wissensartikel aus einem Incident erzeugt wird, werden im EBL OnCreate-Skript des Knowledge Articles die Inhalte der Attribute "CaseDescription.Description", "CaseDiagnosis.Description" und "CaseSolution.SolutionText" vom Incident in den Wissensartikel übernommen.

Wenn aber der Inhalt des neuen ComplexText-Attributs als Beschreibungstext in den Wissensartikel übernommen werden soll, muss das EBL OnCreate-Skript an dieser Stelle so angepasst werden, dass das Attribut „RAWTEXT“ des ComplexText-Attributs statt des Attributs „CaseDescription.Description.RAWTEXT“ verwendet wird.